Smarty

Moin,

 

Wir sind Fenja und Bastian und möchten gerne berichten, wie wir dazu gekommen sind, jetzt die Eltern von Smarty zu sein. Es begann alles mit unserem Jahresurlaub dieses Jahr im August 2023 auf der Insel Sardinen. Der Plan war, diese mit unserem selbstausgebauten Camper zu erkunden und Land und Leute kennenzulernen. Aber es kam alles anders als geplant und wir durften etwas völlig Großartiges und richtig tolle Menschen und Tiere erleben.

Der Start unserer Reise begann mit einer gewaltigen Verspätung unsere Fähre. Diese war so weit hinter ihrem Zeitplan, dass wir die Insel erst um Mitternacht erreichten und somit vor dem ersten Problem standen. Wohin? Jeder Campingplatz war schon seit Stunden geschlossen. Nach kurzer Überlegung, übermüdet und mulmigen Gefühl haben wir dann auf einem Strandparkplatz übernachten müssen. Die erste Nacht war kurz, aber verlief gut.

 

Nach ein paar Tagen „on the way“ wuchs die Idee, das eingesparte Geld von der ersten Nacht in Tierfutter umzuwandeln und dieses dann an ein Tierheim zu spenden. Im Supermarkt, wo wir den Einkaufswagen beluden, bekamen wir auf Nachfrage bei einer Verkäuferin, wo denn das nächste Tierheim wäre, nur die Aufforderung, unsere Spende in einer der Gitterboxen im Eingangsbereich zu deponieren. Das war natürlich nicht das, was wir wollten. Wir wollten gerne direkt im Tierheim unsere Spende abgeben. Nach kurzer Recherche bei Google wurde uns ein Canile 20 min entfernt angezeigt. Also hin da! Am Canile angekommen, wurden wir erstmal verblüfft von einer Mitarbeiterin begrüßt. Noch komischer war es anscheinend, dass jemand die Futterspende nicht nur abgeben wollte, sondern sich auch für die armen verlassenen Hunde hinter den Mauern interessiert. Bevor es allerdings zu den lautstarken Insassen ging, musste erst noch etwas vorbereitet und die Erlaubnis von der Chefin eingeholt werden. Von der Mitarbeiterin erfuhren wir, dass über 300 Hunde vor Ort waren und diese die unterschiedlichsten Geschichten und Abgabegründe hatten. Eines war uns sofort klar, ein Hund ist auf Sardinien ist ein Nutztier. Wenn der Nutzen nicht erfüllt wird, muss er weg. Einfach schrecklich!! Wenn man nicht vor Ort war, kann man nur schlecht erahnen, wie schlimm es wirklich dort ist. Liebe und Zuwendung sind an solchen Orten leider Mangelware.

 

Als wir nach und nach an einigen Zwingern vorbeigeführt wurden, ist uns eine kleine Truppe mit drei aufgeweckten kleinen Rackern aufgefallen. Wir waren sofort hin und weg von der kleinen Olivia. Leider durften die 3 ihre Zelle nicht verlassen, da keine Impfungen etc. vorhanden waren. (Diese wichtige Hilfe bekommen sie auch nicht, wenn es keiner zahlt). Also war leider klar, direkt mitnehmen geht überhaupt nicht. Die Mitarbeiterin, mit der wir dank Translator gut sprechen konnten, zeigte uns noch weitere vergessene Seelen. Sie sagte uns, dass saving-dogs vielleicht weiterhelfen könnte.

Geistesgegenwärtig machte ich schnell noch 2 Fotos von der kleinen Olivia, bevor wir das Gelände wieder verlassen mussten. Unser Trip war von diesem Tag an geprägt von den ganzen Eindrücken aus diesem Canile. Wir konnten die Kleine nicht vergessen, wussten aber auch nicht weiter. Eines Morgens sagte Fenja zu mir, dass sie nachts eine E-Mail zu saving-dogs geschickt habe. Ich war platt und überglücklich, als wir direkt eine Antwort bekommen haben. Es wurde ein Telefonat am Abend vereinbart. Unser Reiseroute hatte uns schon einige Kilometer von Olivia entfernt, aber im Kopf war sie näher als je zu vor. Das Telefonat verlief sehr angenehm und Karin klärte uns sehr ausführlich über diverse eventuelle Problematiken auf. Da sie sich zu diesem Zeitpunkt gerade selbst mit ihrem Mann Günter auf Sardinen befand, durften wir die beiden treffen.

 

Es wurde ein Parkplatz in Olbia ausgemacht, wo wir uns treffen wollten, um dann den Beiden zu dem versteckten Paradies Namens HOPE zu folgen. Was sollen wir sagen - aus dem kurzen Treffen wurden ganze 3 Tage, die wir auf HOPE verbringen durften.

Wir durften ein Teil von der Arbeit der Beiden auf Hope in dieser Zeit kennenlernen. Konnten selbst die unglaublichen tollen Hunde vor Ort treffen und mit ihnen zusammen an ihren Ängsten arbeiten oder einfach nur zum Toben da sein. Wir durften sehen, wie unfassbar liebevoll Claudia für alle Gäste auf HOPE da war und jedem Hund seine Zeit und Aufmerksamkeit gegeben hat. Ich konnte Günter mit meinen handwerklichen Fähigkeiten ein wenig unter die Arme greifen. Fenja hingegen konnte all ihre Aufmerksamkeit den Vierbeinern geben, um diese auf ihrem weiteren Werdegang zu stärken und ihr Vertrauen in den Menschen wieder aufzubauen. Es war alles direkt wie eine alte Bekanntschaft, die zum Verweilen eingeladen hat. Wir wollen immer Land und Leute kennenlernen, und das ist uns auf dieser Reise in einer Form gelungen, die wir so nicht für möglich gehalten haben.

 

Karin und Günter haben uns eine unvergessliche Zeit bereitet. Sie haben sich darum gekümmert, dass Olivia (jetzt Smarty) jetzt bei uns sein kann. Die Wartezeit, bis sie reisen konnte, durfte die kleine Maus zusätzlich noch auf HOPE mit Claudia verbringen. Mittlerweile ist Smarty bei uns gut angekommen und gibt einem das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Sie ist ein super liebes und gelehriges Hundemädchen und wir sind einfach nur glücklich, sie bei uns zu haben.

Wir sagen euch allen ein riesiges DANKE.