Happy End für Oona – und Jutta

Kleine Oona als ich dich im Canile entdeckte, warst du überglücklich als ich in dein Gehege kam und ich mir etwas Zeit nahm mit dir zu schmusen.

Mir war schnell klar dass wir dich dort rausholen mussten, da die Tumore an der Milchleiste schon groß waren. Der Kontakt, nachdem wir mit unserem TA auf Sardinien gesprochen hatten, zu deiner Adoptantin war so herzlich und freudig dass wir alle im Glück waren. Claudia hatte dich nicht auf Hope untergebracht- du durftest zu ihr nach Hause. So konntest du postoperativ, nach der Tumorentfernung auf Sardinien, optimal betreut werden.

Deine Ausreise wurde vom ganzen Team gefeiert. Claudia weinte vor Glück.🍀

Kleine Kämpferin, wir wünschen dir ganz viel Zeit in Liebe mit deiner Mama.

Mach’s gut süße Oona 💖

 

Die Geschichte beginnt im Oktober 2023. Nach dem Tod meiner beiden Hunde Finn mit 16 Jahren und Fee mit 17 Jahren und schweren letzten Monaten mit anstrengender Pflege von Fee wollte ich einfach nur Ruhe und mich erholen. Im Nachhinein betrachtet erholte ich mich keineswegs sondern rutschte immer tiefer in den Verlust und die Trauer. Bis eine Freundin mich darauf aufmerksam machte und mir ernsthaft riet, nicht so lange zu warten, bis ich schließlich keine Kraft mehr hätte, um nach einem anderen Hund zu suchen.

 

Das war die Zündung, ich fing mit der Suche an und wusste schon, wen ich suchte: eine/ ältere/n , kleinen Hund/Hündin aus dem Tierschutz, auch mit Handicap.

Bei saving-dogs.com kuckte mich das aktuelle Notfellchen an und ich wusste sofort: „Die meint mich!“ In Oonas Beschreibung stand der Satz „Karma bitte“. Ich werde das nie vergessen. Eigentlich war da schon alles entschieden für mich. Zwei Tage habe ich dann noch hin und her geschaut und überlegt und verglichen, kam aber immer wieder zu Oona zurück.

 

Ab dann fing ich an , Karin Loebnitz zu nerven ( ich bitte nachträglich um Entschuldigung, ich konnte nicht anders) , aber sie hat niemals die Geduld mit mir und meiner Ungeduld verloren. Danke sehr dafür!

Mein Gefühl war immer, ich muss alles tun, was von meiner Seite aus möglich ist, damit diese kleine Maus zu mir kommen kann.

 

Doch ich hatte durchaus auch finstere Nachtgedanken. Nach 17 Jahren Rücksicht auf einen oder mehrere Hunde wollte ich nun meine Freiheit wieder aufgeben und einen Terrier adoptieren, den ich noch nicht einmal kenne??? Ich muss verrückt sein! Das kann nur schief gehen!

Oona hatte auf Sardinien noch eine Tumorentfernung zu überstehen , die sie dank Claudias liebevoller Fürsorge gut gemeistert hat, die Tollwut -Wartezeit war auch noch nicht vorbei.

 

In dieser Zeit habe ich viele Fotos und Videos bekommen, so dass ich genau mitverfolgen konnte, wie es „meinem“ kleinen Hund in weiter Ferne von Tag zu Tag besser ging. Am 25. November 2023 durfte Oona ihr Köfferchen packen und auf große Reise gehen. Die Nacht, der Tag und die weitere Nacht waren sehr aufregend – für alle, glaube ich. Mein Herz war bei jedem Kilometer und bei jedem Stau dabei und endlich am Sonntagmorgen bekam ich die winzig kleine schlafende Oona in meine Arme gelegt. Silvester habe ich gesagt, dass dies der schönste Moment des ganzen Jahres war. Wir beide – endlich zusammen!

Müde sind wir dann – ich verrate es Euch – zusammen in mein Bett gekrochen, haben uns beschnüffelt, angekuckt und waren wohl beide froh, dass die Warterei nun zu Ende war.

 

Dann haben wir beide entdeckt, was so alles geht ,… und was eher nicht geht.

Deutsche Sprache geht immer besser, Prinzesschen sein geht auch gut, Essen war und ist so na ja, wir brauchten ein bisschen Nachhilfe von Claudia, damit es schmeckt. Spazierengehen ist toll, Leine ist auch ok, solange die Schnüffelnase alles!!!! schnüffeln darf. Alleine bleiben klappt auch! Was gar nicht, gar nicht , gar nicht geht ist Autofahren. Entspannung unmöglich ,

 

Protest – und Ungeduldsgemecker und Kasperletheater vom Rücksitz . Wir arbeiten dran!!

 

Oona verträgt sich mit meinen Enkelkindern, solange die nicht über sie herfallen und ihr die Zeit geben, die sie braucht zum neugierig erkunden und Vertrauen fassen. Und sie verträgt sich mit den Katzen viel besser als die Katzen sich mit ihr vertragen wollen.

Leider hatte die kleine Zuckermaus ein recht schweres Rucksäckchen mitgebracht, die Tierärztin entdeckte weitere (viele kleine) Tumoren , so dass eine weitere Operation ziemlich schnell nötig wurde. Und noch eine weitere OP ist geplant, damit wirklich alles tumoröse Gewebe entfernt wird.

 

Das war nicht so, wie ich mir das gedacht hatte. Ich wusste um Oonas Krebs und auch um die Möglichkeit, dass er zurückkommen kann, hatte aber gehofft, wenigsten einige Zeit mit ihr in Ruhe zu haben. So musste Oona zwei Wochen, nachdem sie bei mir angekommen war, wieder zur Op. Dank der guten Operateurin ist die Naht super geheilt, es mussten auch keine Fäden gezogen werden und wir können an die eine Seite einen Haken machen.

 

Was wäre gewesen, wenn die winzigen Tumoren bei der Abschlussuntersuchung vom sardischen Kollegen entdeckt worden wären? Natürlich habe ich das überlegt.

Aber es hätte für mich nichts geändert. Es ist, wie es ist. Schlimm wäre für mich gewesen, wenn er Oona damit nicht hätte ausreisen lassen. Jetzt sind wir zusammen und versuchen, dem Krebs den Mittelfinger zu zeigen.

 

Oona ist nicht mein erster Hund, auch ehrenamtlich habe ich viel Hundekontakt und ohne meine anderen Hunde und unsere Liebe abzuwerten ist Oona wirklich ein Traumhund. Noch niemals hatte ich eine solch anschmiegsame und zärtliche Gefährtin (die aber durchaus auch brummt und knurrt, wenn ihr was nicht passt. Terrier eben !) Wir lieben uns sehr!

 

Drückt uns alle die Daumen, dass wir noch eine lange und gute Zeit miteinander haben.