LANA – ENDLICH PRINZESSIN!

Unsere Lana hat lange auf ihre Familie warten müssen: 2 Jahre und 2 Monate hat es gedauert, bis die kleine Hündin mit dem Löwenherz von genau den Menschen entdeckt wurde, die sie braucht. Dafür ist nun alles perfekt. Sie ist ein absolutes „Wunschkind“ und die Kronprinzessin des Hauses.

Lana hat, obwohl sie jung ist, einen langen Leidensweg hinter sich. Als Welpe misshandelt, im Canile gelandet, zusätzlich mit einer sehr seltenen Fehlbildung des Gehirns geboren….das Schicksal meinte es zunächst nicht gut mit ihr. Wir haben deshalb am Schluss dieses Happy Ends ihren kompletten Werdegang angehängt. Er ist so besonders wie sie selbst.

 

Es waren einige Menschen an Lanas Glück beteiligt. Ihre umsichtige Vermittlerin, ein hervorragender Orthopäde, ihre Pflegeeltern und sogar das Fernsehen: Die Süße wurde nämlich bei „Tiere suchen ein Zuhause“ auf dem Notfallplatz vorgestellt und eroberte während der Dreharbeiten die Herzen aller Mitarbeiter im Sturm. Die Sendung im WDR brachte die Wende: Tina, ihr neues Frauchen, sah Lana in der Mediathek. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie kontaktierte uns, das Vermittlungsprocedere nahm seinen Lauf. Und der war Lanas Bedürfnissen zuliebe anders als üblich: MehrereTreffen fanden sowohl bei der Pflegestelle als auch im künftigen Zuhause statt, um ihr einen weichen Übergang zu ermöglichen und sich gut kennenzulernen. Es wurden viele Gespräche geführt, detaillierte Fragen gestellt und beantwortet, gemeinsame Spaziergänge unternommen. Beide Söhne von Tina (10 und 14Jahre) waren dabei und immer wunderbar verständig und behutsam mit ihrem künftigen Familienmitglied. Die neue Mama stellte sich jeder Herausforderung – auch dem selbstständigen Bau eines sehr langen Zauns im Garten.

 

Am Freitag, den 13. Oktober – hier ein Glückstag! - zog unser Mäuschen völlig entspannt in die schöne Eifel. Seitdem gibt es nur hocherfreuliche Updates: Lana ist sehr anhänglich, folgt ihrer Mama vertrauensvoll auf Schritt und Tritt. Sie geht bereits gerne auf längere Spaziergänge, erkundet interessiert den Garten, kommt auf Zuruf sofort und ist entzückt über all das Lob, das sie erhält. Wenn mal keine „action“ ist, rollt sie sich zufrieden in ihrem Korb zusammen und macht ein Nickerchen. Von Stress keine Spur! Tina sagt, dass Lana einfach zauberhaft ist, die ganze Familie glücklich macht und dass alle sie sehr lieben. Mit den beiden Katzen des Hauses klappt es auch prima, man nimmt bereits gemeinsam die Mahlzeiten ein. Nachts schlummert Lana selig direkt neben Frauchens Bett. Im Haus gibt es eine Wendeltreppe, die tatsächlich eine Herausforderung für jeden Hund wäre. Nicht für Fräulein Löwenherz: Eigentlich war geplant, dass Lana getragen wird, wenn Schlafenszeit ist. Sie überraschte jedoch Tina, als sie plötzlich neben ihr stand. Und dann lief sie sehr ordentlich die Treppe mehrfach rauf und runter, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Chapeau!

Allein bleiben muss Lana auch so gut wie nie, denn ihre Mama arbeitet überwiegend im Home-Office. Auch die Nachbarn sind sehr nett und heißen Lana, die übrigens Lana bleibt, herzlich willkommen.

 

Das ganze saving-dogs Team freut sich riesig über deinen 6er im Lotto, Lana. Sei glücklich, genieße jeden Moment und lass dich von der Liebe, die dir deine Familie entgegenbringt, einfach tragen. Wir sind schon gespannt auf weitere Neuigkeiten.

 

Hier ist Lanas komplette Geschichte:

Update Juli 2023 – Neues von Lana

Unsere Süße ist medikamentös perfekt eingestellt: Sie hatte seit Ende Oktober 2022 keinen einzigen Krampfanfall mehr! Außerdem konnte inzwischen die Tagesdosis von 2x ½ Tablette auf 2x ¼ Tablette reduziert werden. Die Kosten für die Medikamente sind gering. Zum Tierarzt muss Lana nicht öfter als ein gesunder Hund.

Sie ist sehr anhänglich geworden und liebt es zu schmusen, fordert dies auch mittlerweile aktiv ein. Der Pflegepapa ist dabei ihr Favorit. Lana lebt mit 4 Katzen und 2 großen Schäferhunden (Rüde und Hündin) zusammen. Dennoch wünschen wir uns für sie einen Lebensplatz als Einzelprinzessin, weil sie aufgrund der autistischen Züge, die zur CCA gehören, sonst eventuell in den Hintergrund gedrängt werden könnte. Lana beherrscht die Hundesprache eben nicht so perfekt wie andere und würde sich eher ratlos zurückziehen. Das Spielen mit ihren Spielzeugen hat sie z.B. fast eingestellt, wenn die anderen Hunde der PS anwesend sind. Wir möchten Lana also unbedingt im Zentrum der Aufmerksamkeit statt am „Spielfeldrand“ wissen. Die hier beschriebenen Veränderungen sind darin begründet, dass Lana sehr sensibel auf ihr Umfeld reagiert. Das bedeutet, in einem Zuhause mit strukturierten Abläufen, die ihr Sicherheit geben und in dem sie ohne „Konkurrenz“ ist, können bereits erlernte, wieder abgelegte Fähigkeiten durchaus wiederkehren. Hundeerfahrene Katzen sind kein Thema.

Lana spielt nicht mit anderen Hunden, geht aber unheimlich gern und ausgiebig spazieren, liebt ihre Renneinlagen. Hauptsache, das fröhliche Mädchen ist bei IHREN Menschen. Ihre Familie sollte Hundeerfahrung und jede Menge Empathie für unser kleines Löwenherz mitbringen.

 

Update Januar 2023 – Darf Lana dieses Jahr auf ein Zuhause hoffen?

Lana ist seit August 2021 auf ihrer Pflegestelle und wartet immer noch auf ihre eigene Familie! Nachdem sie aufgrund der verschiedenen Untersuchungen bis hin zur Zahn-OP eine strubbelige Zeit hatte, kehrte danach Ruhe ein und die Maus konnte sich weiterentwickeln. Ja, da ist die Balkenagenesie, die möglicherweise viele Menschen abschreckt. Dazu besteht aber eigentlich kein Grund; denn man kann sich darauf einstellen und sollte verinnerlichen, dass die CCA nicht heilbar ist. Es mag sein, dass Lanas Lebenserwartung nicht so hoch ist wie bei einem gesunden Hund. Aber genau weiß das niemand, weil es sich um eine sehr seltene Erkrankung handelt.

Lana lernt aufgrund der Einschränkung zwar langsamer, aber sie lernt!! Medikamentös ist sie gut eingestellt und zeigt daher seit mehreren Monaten so gut wie keine Auffälligkeiten. Dass sich das ändern könnte, ist uns bewusst. Aber wir sehen Lana seit längerem bisher nur im Aufwärtstrend:

 

Im Haus ist sie eine unauffällige, angenehme Begleiterin. Sie macht nie etwas kaputt, ist unheimlich bescheiden. Ihre Rute wedelt fast ununterbrochen, weil sie ein Gute-Laune-Mädchen ist. Anfangs war sie eher rastlos, ist viel umhergelaufen und wusste nichts mit sich anzufangen. Sie hat gelernt, dass entspanntes Dösen im Körbchen inmitten vertrauter Personen eine prima Sache ist. Lana reagiert auf Hektik und viel Unruhe damit, dass sie selbst nervös wird. Deshalb wünschen wir uns für sie einen ruhigen Haushalt mit vielen Routinen. So etwas wie „Spaziergang um 9 Uhr, Mittagessen um 12 Uhr, Dösen bis 14 Uhr, zweiter Spaziergang 15 Uhr“ etc. Lana hat nämlich eine präzise innere Uhr und erinnert ihre Pflegestelle zuverlässig, wann es Zeit fürs Mittagessen oder die nächste Runde durch die Felder ist: Sie beginnt dann, umherzuwandern. Das ist eben ihre Art, sich mitzuteilen. Fressen kann sie seit der OP übrigens auch problemlos. Lana ist wachsam und meldet Neuankömmlinge auf dem Grundstück. Dann wird der Besuch sehr freundlich und neugierig begrüßt.

 

Draußen sind ihre Hobbys: Ganz schnell rennen, bis der erste Energieschub vorüber ist. Das tut sie höchst vergnügt. Dann geht sie dazu über, in aller Ruhe ihre Umgebung zu erkunden, interessiert sich für jeden Grashalm oder Maulwurfshügel. Das war zu Beginn nicht so: Lana lief zwar mit, hatte aber weder Auge noch Nase für ihr Umfeld. Inzwischen ist sie diesbezüglich ein ganz normaler Hund; ihre Lernkurve ging irgendwann steil nach oben. Die Süße hat keinerlei jagdliche Ambitionen und läuft in sicherer Umgebung fast nur im Freilauf. Wenn man sich hinhockt und sie ruft, kommt Lana sofort angerauscht, holt sich eine Streicheleinheit und ist dann wieder unterwegs. Längere Spaziergänge sind kein Problem. Sie ist selbstverständlich leinenführig. Ihr Gangbild ist nach wie vor auffällig, aber sie ist sehr trittsicher geworden und springt durchaus über einen Bachlauf oder ein niedriges Hindernis - auch in vollem Galopp. Autofahren ist ebenfalls kein Thema. Lana läuft täglich freiwillig eine Wendeltreppe hinauf und hinunter, um bei ihrem Pflegepapa zu kuscheln. Das hat sie sich (zu Beginn unter Aufsicht) übrigens selbst beigebracht!

Mit den 4 Katzen der PS klappt es wunderbar. Lana hat auch hier dazugelernt, denn sie geht nun sehr rücksichtsvoll mit ihnen um und hat auch nichts gegen ein gemeinsames Nickerchen im Hundebett. Außerdem ist sie mittlerweile eine Schmusebacke, die Streicheleinheiten genießen kann. Mit dem Senior-Rüden der PS versteht sie sich prima und orientiert sich an ihm. Bei Hunden, die sie draußen trifft, ist sie zurückhaltend und versucht auszuweichen. Was sie nicht kann, ist das aktive Spielen mit Artgenossen. Sie hat durch die CCA teils autistische Züge und beschäftigt sich im Garten z.B. allein mit ihren Spielzeugen. Inzwischen bindet sie aber auch schon regelmäßig ihre Pflegemama mit ein (siehe Video). Wenn dann noch ein Leckerchen als Belohnung winkt, ist Lana selig.

 

Wir wünschen uns für unser Mädchen, wie gesagt, einen ruhigen Haushalt in ländlicher Umgebung. Ein Garten wäre toll. Lana ist kein Stadthund. Sie braucht keine speziellen Untersuchungen mehr, muss nicht öfter zum Tierarzt als andere Hunde. Die Kosten für ihre Medikamente sind gering. Die Verabreichung ist easy, denn das tägliche Leberwurstkügelchen, in dem die Medis versteckt werden, ist ein Highlight für die Maus. Lana darf nach Absprache gerne auf ihrer PS besucht werden.

Das Zauberwort ist – wie so oft – ZEIT. Lana braucht davon mehr als andere Hunde, um sich wohl und geborgen zu fühlen. Ist das geschehen, ist sie einfach eine unkomplizierte, fröhliche und begeisterungsfähige Junghündin, die sich über jede Kleinigkeit freut wie ein Kind.

 

Update September 2022 - Lana freut sich!

Und wir natürlich mit ihr: Lana hat die lange geplante Zahn-OP erfolgreich absolviert! Sie musste erst medikamentös gut eingestellt und stabil genug für den Eingriff sein. Es wurden 2 Zähne gezogen und auch die Wurzel eines (bereits zu Canile-Zeiten) abgebrochenen Backenzahns entfernt. Endlich kann sie ihren Fang komplett schließen und die Zunge fällt nicht mehr vor! Das bedeutet ein großes Plus an Lebensqualität für das taffe Mädchen. Bereits wenige Tage nach der OP leert sie nun mit Wonne ihre Futterschüssel in 2 Minuten, statt mühsam darin herumzustochern. Auch das häufige Leerkauen aufgrund der Missempfindungen im Kiefer ist verschwunden. Ein wertvolles Stück Normalität für diese gebeutelte Hündin.

 

Update Mai 2022 - Lana – zutiefst erschütternde Diagnose für die Junghündin mit Löwenherz

Nach Kardio-Check und Blutuntersuchung im Februar wurde Lana auf das Medikament Sotalol (Beta-Blocker) eingestellt. 2 x täglich in einer Leberwurstkugel verpackt, geht das völlig problemlos. Anfang April zeigte sich bei einem 10-Minuten EKG, dass sich die Arrhythmien ganz deutlich verbessert haben und Lana jetzt narkosefähig ist! Die Kieferkorrektur sollte nun vorgenommen werden. Da zur Risikominimierung ein mitlaufendes EKG sowie ein Notfallmanagement gegeben sein müssen, wollten wir dies in einer Klinik mit dem nötigen Equipment realisieren.

Es kam jedoch anders: Kurz darauf erlitt Lana den ersten von mehreren schweren Krampfanfällen. Wir bekamen einen Termin für Ende April in einer 100 km entfernten Fachklinik, um unsere Maus noch einmal auf den Kopf stellen zu lassen. Andere hätten vielleicht wegen der enormen Kosten schon aufgegeben, aber wir wollten und mussten es wissen. Wachdiagnostik: Noch einmal umfassende klinische und neurologische Untersuchungen, noch einmal Gangbildanalyse, Ultraschall des Bauchraums, detaillierte Blutuntersuchungen und vor allem: Ein MRT des Schädels mit Kontrastmittelgabe. Letzteres wurde, neben einer Liquorpunktion, unter Narkose durchgeführt.

 

Das Ergebnis ist so ungewöhnlich wie niederschmetternd:

Lana leidet unter einer angeborenen Fehlbildung des Gehirns, einer Corpus callosum Agenesie (CCA). Das bedeutet in einfachen Worten: Der Hirnbalken (bestehend aus Millionen Nervenfasern), der normalerweise die rechte und linke Gehirnhälfte verbindet, fehlt ganz oder teilweise. Bei Lana ist beides der Fall: Ein Teil des Balkens ist gar nicht ausgebildet, andere Areale sind unterentwickelt. In der Veterinär-Literatur ist diese Erkrankung nicht sehr häufig beschrieben, da sie so selten ist. Selbst die Tierärzte in der Klinik wussten nicht sofort, was genau sie da im MRT sahen. Fakt ist, die beiden Hirnhälften können ohne den Hirnbalken nicht bzw. nur unzureichend kommunizieren, was zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führt, die nicht bei jedem Patienten identisch sind. Außerdem ist die Erkrankung progressiver Natur, entwickelt sich also kontinuierlich weiter.

Bei Lana haben sich bisher ein häufiges Kreiswandern, Jagen der eigenen Rute bei Aufregung und eine Ataxie (neurologische Störung der Bewegungsabläufe und -koordination) entwickelt. Sie rudert beim Traben mit den Vorderläufen, die Bewegungen werden zu ausladend ausgeführt (Hypermetrie). Krampfanfälle sowie reduzierte Lernfähigkeit gehören zum Krankheitsbild der CCA. Auch eine hohe Stressanfälligkeit – durchaus auch durch positiven Stress – ist beschrieben.

Der Hirnbalken lässt sich nicht rekonstruieren, deshalb richtet sich die Behandlung nach den Beschwerden aus: Lana bekommt nun täglich ein Medikament gegen die Krampfanfälle. Der Serumspiegel wird in 4 Wochen überprüft. Sie bekommt weiterhin ihr Herzmedikament sowie einen Vitamin-Komplex. Die Pflegestelle kennt unser Sorgenkind inzwischen sehr gut und wird auf jede Veränderung genau achten.

 

Nach diesen furchtbaren Neuigkeiten möchten wir jedoch nicht versäumen, folgendes zu sagen: Es gibt einerseits die Diagnostik, die Laborwerte, das Papier. Und es gibt andererseits diese junge Hündin, die sich gegen alle Hindernisse an ihr kostbares Leben klammert: Lana ist nach wie vor eine fröhliche Rennsemmel, die aus purer Bewegungsfreude über die Wiesen flitzt und im Freilauf übrigens traumhaft zuverlässig ist! Im Alltag ist sie manchmal tollpatschig oder weiß nicht, wie man „angemessen“ reagiert. Deshalb wirkt sie zuweilen distanzlos oder sogar etwas aufdringlich, wenn sie etwas einfordert. Sie reagiert öfters atypisch auf harmlose Dinge wie z.B. Kleidungsstücke oder bestimmte Bewegungen. Ihre geistige Behinderung gibt uns jedoch einen neuen Blickwinkel darauf: Lana kann es einfach nicht besser oder anders; sie gibt sich aber unendliche Mühe, diese Dinge zu managen! Sie kann inzwischen „Sitz“ „Bleib“ und „Komm“ umsetzen, geht trotz ihrer Koordinationsprobleme täglich eine Wendeltreppe hoch und runter, weil sie unbedingt bei ihrem Pflegepapa kuscheln möchte. Oder sie setzt sich in Zeitlupe hin (weil der Bewegungsablauf schwierig für sie ist), sieht mit großen Augen ihre Leute an und erwartet die wohlverdiente Belohnung für ihr freiwillig! aufgeführtes Kunststück.

 

Lana rührt uns sehr mit ihrem Überlebenswillen. Deshalb tun wir alles, damit ihr Leben so lange wie möglich lebenswert bleibt. Natürlich wäre ein sehr ruhiges, stressarmes Zuhause ohne andere Hunde, in dem sie der Mittelpunkt ist, ideal. Wir wünschen uns das sehr für sie, aber es ist die berühmte Stecknadel im Heuhaufen…Lana ist nicht einfach und doch so unkompliziert, wenn man sich auf sie einlässt und einige Dinge mitbringt.

Der unbehandelt verheilte Kieferbruch hat nichts mit der CCA zu tun, sondern ist die Folge eines zusätzlich erlittenen Traumas. Da die Korrektur unter entsprechendem Management nun möglich ist, werden wir das sobald wie möglich in Angriff nehmen. Zunächst beobachten wir aber, wie Lana auf die neue Medikation anspricht, da Krampfanfälle ein zusätzliches Narkoserisiko bergen.

 

Update 04.02.22 – vorläufige Ergebnisse Kardio-Check

Leider hat sich bestätigt, dass Lanas Herz fast kontinuierlich Extrasystolen zeigt. Wir werden nun auf Anraten der Kardiologin bestimmte herzrelevante Parameter überprüfen lassen, um einer möglichen Ursache auf den Grund zu gehen. Abhängig von den Ergebnissen erfolgt dann (gegebenenfalls) eine medikamentöse Therapie, um das Herz in einen normalen Rhythmus zu bringen. Das ist, neben dem Schutz des Organs, erforderlich, um die Narkosefähigkeit für die Kieferkorrektur herzustellen.

 

Update 21.01.22 – Kardiologie-Check verschoben

Der für den 13. Januar angedachte Termin bei der Kardiologin, auf den wir so dringend gewartet haben, wurde wegen eines Notfalls 1 Tag vorher abgesagt. Wir haben nun einen neuen Termin am 02.02.22 bekommen.

 

Update 19.12.21 – Das arme Mäuschen hat kein Glück

Wir alle haben dem 10. Dezember entgegen gefiebert, denn die Operation bedeutete für Lana den Unterschied zwischen Fang schließen / Zunge innen halten können und offenem Fang mit Vorfall der Zunge und damit starken Missempfindungen. Sie bedeutete normal fressen, normal leben. Es sollte jedoch anders kommen:

Am Morgen der OP horchte der Zahnarzt Lana sorgfältig ab, wie es sich vor einem Eingriff gehört. Dann eröffnete er der PS, die Lana begleitete, dass die Maus deutliche Herzarrhythmien hat und er sie deshalb nicht dem Narkoserisiko aussetzen könne. Der Facharzt hatte Lana bei der Vorstellung einige Wochen zuvor natürlich schon einmal gründlich untersucht und abgehört. Beim ersten Mal war absolut nichts Auffälliges zu hören. Lana wurde auch 2 Mal beim Haustierarzt abgehört, als sie zur Blutabnahme und zum Mittelmeercheck musste. Auch dort waren keinerlei atypische Herzgeräusche zu verzeichnen.

Der Tierzahnarzt riet uns zu einem kardiologischen Konsil. Da diese Fachärzte nicht an jeder Ecke zu finden und wir immer bemüht sind, den oder die Beste für unsere Schützlinge zu konsultieren, müssen wir uns bis zum 13. Januar 2022 gedulden. An diesem Tag stellen wir Lana einer renommierten Kardiologin vor. Sobald Ergebnisse vorliegen, werden wir hier berichten.

 

Lana ist seit August bei ihrer Pflegefamilie und inzwischen hat sich gezeigt, dass sie am liebsten Einzelprinzessin wäre, weil sie gerne ständig ganz nahe bei ihren Menschen ist und nicht teilen möchte, was sie nach den Entbehrungen der Vergangenheit nun für sich entdeckt hat: Ausgiebige Schmuseeinheiten und Aufmerksamkeit liebt sie und fordert diese auch ein. Auf den Erstrüden reagiert Lana deshalb zuweilen etwas eifersüchtig. Mit Katzen kommt sie gut aus, aber diese sollten unbedingt hundeerfahren sein und sie zu nehmen wissen. Lana hat vermutlich in der Zeit vor dem Canile stark gehungert, denn sie verteidigt ihren Napf, obwohl sie jetzt nicht mehr ums Essen kämpfen muss. Dieses zarte Mädchen hat noch nie im Leben etwas besessen, deshalb ist sie auch bei Spielzeugen oder Liegeplätzen noch in der Idee „Meins-bleib da weg“ unterwegs. Das muss man einfach wissen und entsprechend händeln, um mit ihren Sorgen umgehen zu können. Das wird sich voraussichtlich legen, aber das dauert. Deshalb ist ein Ersthund, der (aus Lanas Sicht) ständige Konkurrenz bedeutet, eher kontraproduktiv.

 

Wir müssen davon ausgehen, dass die Süße derzeit noch permanent Missempfindungen in ihrem Kiefer erdulden muss. Dies hat unserer Einschätzung nach auch Einfluss auf ihr Verhalten. Sie möchte ein ganz normales junges Mädchen sein, aber das ist ihr bisher nicht vergönnt. Es tut uns weh, sie so zu sehen, weil Lana sich wirklich Mühe gibt, sich ins Familienleben einzugliedern. Sie ist vom Naturell her ein fröhliches und sehr bewegungsfreudiges Mädchen. Aber manchmal kann sie halt nicht aus ihrer Haut - und das ist nicht ihre Schuld! Ihr fehlt noch Gelassenheit, weshalb sie bei Bewegungen und Aktivitäten im Haus oft von ihrem Ruheplatz aufspringt und kontrolliert, was gerade so vor sich geht. Sie hat auch Angst, verlassen zu werden und folgt einem wie ein kleiner Satellit.

 

Ihre künftige Familie sollte deshalb viel Einfühlungsvermögen und Verständnis mitbringen und sich auch von Lanas kleinen „Zickereien“ nicht aus der Fassung bringen lassen. Die Schmerzen, die sie in ihrem jungen Leben erdulden musste, kann man nur nach und nach herausstreicheln. Lana braucht einen ruhigen Haushalt mit viel Routinen und gleichbleibenden Ritualen, um ihre Mitte zu finden. Und einen Job als Immer-Dabei-Hund. Ihre Menschen müssen unbedingt taff und hundeerfahren sein.

 

Update 27.10.21 – Lanas Besuch beim Zahnarzt

Es gibt wirklich tolle Neuigkeiten: Lana war gestern bei unserem Tierzahnarzt, der sich Gebiss und Kiefer gründlich angesehen hat. Er kann ihr erfreulicherweise mit einem relativ unkomplizierten Eingriff helfen! Wir sind happy, denn bald wird unsere Maus ein normale funktionierendes „Esszimmer“ besitzen:

Die Folgen ihres damaligen Kieferbruchs sind ein distaler Kreuzbiss, ein Mesialbiss mit frontaler Kiefersperre und eine Zahnfraktur mit Wurzelresten. Dadurch kann Lana den Fang nicht komplett schließen. Dies wiederum führt zu einem leichten Vorfall der Zunge sowie vermehrtem Speicheln. Aber nicht mehr lange!!

Es müssen lediglich 2 Zähne gezogen werden, damit Biss und Gegenbiss problemlos ineinander greifen. Dann kann Lana den Fang normal schließen. Ihre Zungenspitze wird nicht mehr heraushängen. Natürlich wird auch der abgebrochene Backenzahn nebst Wurzelresten entfernt. Lana ist danach wie neu - sie darf alles fressen und auch harte Kauartikel bekommen. Der Eingriff findet am 10. Dezember statt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 500-600 Euro. Wir können es kaum erwarten, ihr süßes Gesichtchen endlich in normalem Zustand zu sehen.

 

Update 16.10.21 – Neues von Lana

Lana wurde am 11. Oktober in der Klinik komplett neurologisch untersucht; es zeigten sich hierbei keinerlei Auffälligkeiten. Deshalb sehen wir von der angedachten CT des Schädels ab. Wir werden die Süße Ende des Monats einem Zahnspezialisten vorstellen, um auch bezüglich ihres Kiefers alle diagnostischen bzw. therapeutischen Möglichkeiten auszuschöpfen und nichts zu übersehen.

 

Lana, was hat man dir nur angetan?! Du solltest sterben…

Als wir von ihrer Existenz erfuhren, war Lana laut Aussage der Canile-Mitarbeiter etwa 8 Monate alt. Der Kieferbruch, mit dem sie dort eingeliefert wurde, sei inzwischen (unbehandelt!) verheilt. Als Überbleibsel dieser Verletzung schlabbert Lana etwas beim fressen, weil ihr mal ein paar Bröckchen daneben fallen, sagte man uns.

Wir nahmen das fröhliche, agile Mädchen in die Vermittlung auf. Als auf HOPE ein Platz frei wurde, holten wir Lana sofort aus dem Canile. Nun konnte sie zumindest im Freilauf toben und hatte menschlichen Zuspruch. Es ist jedoch in einer Auffangstation mit 2 Pflegerinnen für alle Bewohner nicht möglich, den Fokus so intensiv auf einen einzelnen Hund zu legen wie auf einer PS in Deutschland mit Ganztagsbetreuung.

 

Als Lana Mitte August bei ihrer Pflegefamilie eintraf, kam der Punkt, an dem wir ihre Geschichte umschreiben mussten: Es zeigte sich bald, dass die Kleine trotz uneingeschränkter Mobilität ein auffälliges Gangbild hat. Wir stellten Lana deshalb zeitnah unserem renommierten Orthopäden vor, der sie unter Narkose röntgte – selbstverständlich auch ihren Kiefer und Schädel. Die Resultate: Orthopädisch ist alles in Ordnung, Ellenbogen, Hüften und Knie einwandfrei. Aber alle(!) Wachstumsfugen sind noch offen. Das bedeutet, dass Lana deutlich jünger ist als auf dem Papier. Der zuständige Veterinär auf Sardinien legt grundsätzlich das Alter fest und gemäß Ausweis ist sie 1 Jahr alt. Tatsächlich jedoch erst etwa 7-8 Monate.

Lanas Gebiss weist alle Zähne auf, jedoch stehen Ober- und Unterkiefer so schräg zueinander, dass sie sich den unteren Fangzahn beim fressen entweder in den Gaumen drückt oder damit den oberen Fangzahn berührt. Das ist schmerzhaft! Deshalb darf Lana keinesfalls Trockenfutter bekommen oder auf etwas Hartem kauen. Letzteres ist gerade für einen Junghund, der noch ein starkes Nagebedürfnis hat, die Höchststrafe. Die Zunge weist einen tiefen horizontalen Riss weiter hinten auf. Dort fehlt Gewebe. Wir können nur vermuten, dass dies entweder eine Folge des Kieferbruchs ist (draufbeißen) oder direkt dabei passiert ist.

 

Da Lanas Knochenbau komplett in Ordnung ist und weder Narben noch alte Verletzungen sichtbar sind, können wir einen (Auto)Unfall ausschließen. Unser Orthopäde vermutet, dass das auffällige Gangbild eine neurologische Ursache hat und rät zu einer Computertomografie des Schädels. Das Röntgenbild konnte hierüber keinen Aufschluss geben. Es ist beinahe Gewissheit, WIE Lana sich den Kieferbruch zugezogen hat, nachdem ein Unfall nicht in Frage kommt:

Entweder durch einen brutalen Fußtritt vor den Kopf oder einen heftigen Schlag mit einem harten Gegenstand (Schaufel, Brett…), um sich ihrer zu entledigen. Und das wurde Lana angetan, als sie noch ein Baby war!! Leider sind solche Gräueltaten noch immer eine Methode, sich ungewollter Welpen zu entledigen. Lana hat so gut wie sicher eine schwere Misshandlung und ein Trauma wie durch ein Wunder überlebt! Wir wagen uns kaum vorzustellen, was sie als Welpe durchlitten hat...

 

Es ist unglaublich, dass sie trotzdem so ein fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen ist. Altersbedingt hat sie ein ausgeprägtes Lauf- und Bewegungsbedürfnis und kommt noch nicht schnell „runter“. Sie geht schon prima an der Schleppleine, findet Spaziergänge spannend, tobt und rennt durch den Garten, beschäftigt sich unermüdlich mit ihren Spielzeugen. Lana ist stubenrein und hat, wie jeder Teenager, viele kreative Ideen. Im Haus fordert sie - etwas tollpatschig und persönlich - die Katzen zum Spielen nach Hundeart auf, da muss man ihr zuweilen Einhalt gebieten. Um Kiefer und Zähne zu schonen, wird sie schlicht aus einer weichen, biegsamen Schüssel gefüttert. Das klappt wunderbar - Lana verputzt jede Mahlzeit mit Begeisterung, es bleibt nicht ein Häppchen übrig.

 

Nun versuchen wir, uns per CT Gewissheit darüber zu verschaffen, ob Lanas Gehirn bei dem Vorfall auch Schaden genommen hat (Knochensplitter, Quetschung etc.) und eventuell das Gangbild erklärt. Der Termin zur Erstvorstellung in der Klinik ist für den 11. Oktober angesetzt, dann erst wird die Untersuchung terminiert. Wir haben auf eine schnellere Abklärung gehofft, müssen uns aber leider gedulden. Drückt der tapferen Maus bitte die Daumen! Wir melden uns danach mit Neuigkeiten zurück.